Ein halbes Jahr lang mit dem ÖPNV fahren und dafür nur so viel wie für einen Kaffee bezahlen? Klingt nach einem guten Deal für junge Menschen. In Bayern konnten etliche Studierende dieses Angebot in Anspruch nehmen. Es handelte sich allerdings nicht um eine offizielle Rabatt-Aktion oder das inzwischen allseits bekannte "9 für 90"-Ticket, das durch die Bundesregierung forciert wird.
Software-Fehler am Fahrschein-Automaten: Schnäppchen für Nürnberger Student:innen
Stattdessen hatte ein Fahrkartenautomat des Verkehrsverbunds VGN (Großraum Nürnberg) einen erheblichen Software-Fehler: Normalerweise kostet das Zusatzticket dort 207 Euro pro Semester – dank Softwarefehler waren es hier jedoch nur 2,07 Euro. Kein Wunder, dass sich die Nachricht unter den Studierenden in Windeseile verbreitete und wahrscheinlich für einen Rekordabsatz am Automaten sorgte – wohlgemerkt nur bei den Tickets, nicht bei den Einnahmen. Laut "BR" kauften etliche Student:innen nicht nur für sich selbst ein Ticket, sondern ließen sich auch Matrikelnummern von Kommiliton:innen durchgeben und bestellten auch für diese Fahrkarten zum Sonderpreis.
Fahrkarten wirklich gültig? Vekehrsbetriebe kündigen Untersuchung an
Wie viele Tickets zum Spottpreis verkauft wurden, war laut "BR" zunächst unklar. Es seien jedoch "viele", wie die Nürnberger Verkehrsbetriebe VAG laut einer ersten Einschätzung mitteilten. Ob sich der Spezialpreis für die Studierenden tatsächlich auszahlt, ist ebenfalls noch unklar. Die Gültigkeit der Tickets müsse nun geklärt werden. Falls es sich tatsächlich um gültige Tickets handelt, dürfte es auch noch Ärger zwischen der VAG und der Deutschen Bahn geben. Der betroffene Automat wurde nämlich durch die Deutsche Bahn betrieben, die Tickets gelten allerdings für die VAG.
Quelle: "BR24"