1. 24hamburg
  2. Hamburg

Reeperbahn: Party auf Hamburgs weltberühmter Amüsiermeile

KommentareDrucken

Reeperbahn: Wer diese sündige Straße besucht, kann sich auf ein buntes Erlebnis voller Party und Kultur freuen – denn der Kiez in Hamburg hat viel zu bieten!

Hamburg/Sankt Pauli – Die Reeperbahn: Zahlreiche legendäre Diskotheken, Bars und Nachtclubs prägen das Nachtleben rund um die wohl berühmteste Straße in Hamburg. Hinzu kommen einige Berühmtheiten aus Kunst und Kultur sowie bestens gelaunte Besucher, die ihren Ausflug in die Hansestadt in vollen Zügen genießen wollen. Im Stadtteil St. Pauli gelegen, reicht die Reeperbahn vom Millerntor bis zum Nobistor bzw. zur Königsstraße. Dabei ist die Vergnügungsmeile von bekannten Sehenswürdigkeiten umgeben und lässt sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vom Stadtkern aus schnell erreichen.

Hamburg: Feiernde gehen dicht gedrängt über die Große Freiheit in der Nähe der Reeperbahn
Hamburg: Feiernde gehen dicht gedrängt über die Große Freiheit in der Nähe der Reeperbahn © picture alliance/Axel Heimken/dpa

Der Name Reeperbahn kommt übrigens von den sogenannten Reepschlägern, die für die Herstellung von Tauen und Seilen für die Schifffahrt eine möglichst lange, gerade Bahn benötigten. Daher gibt es auch in anderen Städten Straßen, die den Namen Reeperbahn tragen. Heute wird der Begriff Reeperbahn hauptsächlich als Synonym für die „sündige Meile“ in Hamburg und ihr Umfeld verwendet, ebenso wie der Begriff „Kiez“.

Reeperbahn und nahegelegene Sehenswürdigkeiten

Nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen wissen Hamburg und seine Vergnügungsmeile samt Nachtleben zu schätzen. Neben dem berühmten Rathaus in der Innenstadt und dem Michel, dem Wahrzeichen der Stadt Hamburg, gehört die Reeperbahn mitsamt Großer Freiheit zu den beliebtesten Ausflugszielen in Hamburg. Hier finden Besucher aber nicht nur eine fantastische Party- und Gastro-Szene, sie können auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten bestaunen. Musikliebhaber beispielsweise können am Beatles Platz in Erinnerungen an die berühmten Beatles schwelgen, die hier ihren ersten Auftritt überhaupt hatte und von da aus ungeahnte Popularität erlangte.

Wenige Gehminuten von der Vergnügungsmeile entfernt liegt der Hamburger Hafen mit den Landungsbrücken. Hafenrundfahrten auf der Elbe – vorzugsweise nach Sonnenuntergang – sowie der Blick auf beeindruckende Kreuzfahrt- und Containerschiffe ziehen zahlreiche Besucher an. Von hier aus können Spaziergänger übrigens auch den Alten Elbtunnel besichtigen und unter der Elbe hindurch auf die gegenüberliegende Uferseite, nach Steinwerder, spazieren. Im Wachsfigurenkabinett Panoptikum in Sankt Pauli hingegen lassen sich Selfies mit Berühmtheiten, wie Michael Jackson, der Queen sowie der amtierenden Reeperbahn-Königin Olivia Jones, schießen.

Reeperbahn bei Nacht: Tanzen bis in die Morgenstunden

Ob Junggesellenabschied, Geburtstag oder einfach nur der Wochenausklang – die Reeperbahn ist Hamburgs beliebteste Vergnügungsmeile. Live-Bands, weltberühmte DJs und extravagante Burlesque-Auftritte gibt es hier zuhauf. Wer gerne tanzt, ist in den großen Clubs am Hans-Albers-Platz in guter Gesellschaft. Der Golden Pudel beispielsweise gehört zu den alteingesessenen Lokalitäten von Sankt Pauli und bietet von Electro bis Volksmusik alles, was das Tänzerherz begehrt.

Im Monkey Clubbing sorgen gleich zwei Floors für gute Laune, während im Titty Twister der Name Programm ist: Heiße Shows und animierende Tanzmusik heizen hier das Publikum an. Das Design entspricht dabei der gleichnamigen Bar, die im Film „From Dusk Till Dawn“ vorkommt. Zudem gehört auch der A La Charm Club gehört zu den beliebtesten Locations der Gegend, denn hier können die Besucher heiße Tanzeinlagen bestaunen.

Auf der Reeperbahn nachts um halb eins.
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins. © Christian Charisius/dpa

Reeperbahn: Übernachtungsmöglichkeiten ganz in der Nähe:

Reeperbahn: An- und Abreise mit Auto oder Bahn

Alle, die nicht mit dem Motorrad anreisen, können sich auf die gut ausgebauten Verkehrsanbindungen des ÖPNVs in Hamburg verlassen. Per HVV lässt sich die Reeperbahn gut erreichen. Die S-Bahn-Linien 1, 2, 3 sowie die Linie U3 halten an der Haltestelle S-Reeperbahn bzw. am U-Bahnhof St. Pauli. Von hier aus sind es nur wenige Schritte bis zu Sankt Paulis Amüsiermeile. Die Tickets können bequem auch online erworben werden. Und wer doch lieber mit dem eigenen Auto zur Vergnügungsmeile reist, findet im Spielbudenplatz Parkhaus eine zentrale Tiefgarage, die rund um die Uhr geöffnet ist. Aber Achtung: Don’t drink and drive!

S-Bahn-Station Reeperbahn – Eingang Nobistor – gleich neben der Astra Brauerei, dem Molotow, Thomas Read Irish Pub und Hamburger Ding.
S-Bahn-Station Reeperbahn – Eingang Nobistor – gleich neben der Astra Brauerei, dem Molotow, Thomas Read Irish Pub und Hamburger Ding. © Johannes A. Rosenburg/24hamburg.de

Reeperbahn mit unmissverständlichen Angeboten

Die sündigste Meile der Welt – diesen Titel hat sich die Reeperbahn mit ihrem Rotlichtviertel redlich verdient. Zahlreiche Etablissements des Nachtlebens locken hier mit verführerischen Angeboten. Dieser Fakt zählt auch zu den Hauptgründen, warum die Vergnügungsmeile gerade bei Junggesellenabschieden nach wie vor ganz oben auf der Checkliste steht. „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ – der Kulthit von Hans Albers (68, † 1960) ist auf der Reeperbahn gelebter Alltag.

Leicht bekleidete Amüsier-Damen sorgen gleich um die Ecke in der Herbertstraße für regen Anlauf, während Türsteher und sogenannte Koberer die Kundschaft zum Eintreten animieren. Locations wie Susis Showbar oder das Dollhouse verzücken mit erotischen Vorführungen und viel entblößter Haut.

Die geile Meile steht wegen zahlreicher Delikte, die sich hier ereignen, oft auch in der Kritik. So mussten schon viele alteingesessene Clubs notgedrungen ihre Pforten für immer schließen und aus dem Nachtleben zurückziehen. In diesem Zusammenhang überrascht es wohl kaum, dass die auf der Vergnügungsmeile beheimatete Davidwache, Deutschlands berühmteste Polizeistation, inzwischen ebenfalls Kultstatus genießt. An spannenden Einsätzen mangelt es den hier beschäftigten Einsatzkräften definitiv nicht.

Davidwache neben dem St. Pauli Theater auf der Hamburger Reeperbahn.
Sagenumwobene Davidwache neben dem St. Pauli Theater auf der Hamburger Reeperbahn – an der Ecke der berühmte Lucullus-Imbissstand (schließt um 5:00 Uhr). © Johannes A. Rosenburg/24hamburg.de

Reeperbahn: Die kulinarischen Genüsse entdecken

Auch das Gastroangebot in Sankt Pauli kann überzeugen. Kulinarisch abwechslungsreiche Lokale, wie der Lucullus Imbiss oder das Sausalitos, verköstigen die Besucher der Vergnügungsmeile schon seit Jahren und sind besonders bei Einheimischen beliebt. Fans der Reeperbahn-Legende Udo Lindenberg (74, geboren am 17. Mai 1946) hingegen sollten einen Abstecher zum Café Keese machen und hier versuchen, einen Blick auf den Promi zu erhaschen.

Bierliebhaber erwartet in der Astra St. Pauli Brauerei derweil eine leckere Kostprobe sowie eine ausgedehnte Tour durch den Traditionsbetrieb Sankt Paulis. Und wenn der Magen nach deftiger Kost und nordischer Volksmusik verlangt, schafft der Thomas Read Irish Pub Abhilfe. Und wer kultrockig „sanktpaulianerisch“ – meist mit viel Live-Musik feiern will –, ist im legendären Molotow gut aufgehoben (gleich neben dem Thomas Read und der Astra Brauererei).

Molotow“-Klub am Ende der Reeperbahn in den frühen Morgenstunden.
Der legendäre „Molotow“-Klub am Ende der Hamburger Reeperbahn – zwischen Astra Brauerei und Irish Pub Thomas Read. © Johannes A. Rosenburg/24hamburg.de

Auch das Clouds, ein Restaurant in den Tanzenden Türmen, ist inzwischen ein fester Bestandteil der Hamburger Gastronomie-Szene. Die Kiez-Kneipe Zum Goldenen Handschuh verdankt ihre Popularität derweil dem Serienmörder Fritz Honka (63, † 1998), der hier Prostituierte aufgriff und daheim umbrachte. Wer es besonders preiswert und alternativ mag, ist im Clauchard gut aufgehoben, denn Punks und Wissenschaftler machen die günstigste Kiez-Kneipe in Sankt Pauli zum ungezwungenen Treffpunkt auf der Vergnügungsmeile – hier ist Gesprächsstoff garantiert!

Reeperbahn erleben: Einblicke in die Geschichte und Kultur

Im St. Pauli Museum, das nur wenige Meter abseits der Vergnügungsmeile liegt, sind viele interessante Geschichten rund um den Kiez auf anschauliche Art und Weise dargestellt. Dabei können Besucher nicht nur zeitgenössische Kunst bestaunen, sondern auch einiges über die weit zurückreichende Geschichte und das Nachtleben der Amüsiermeile erfahren. Die hat – wie schon von Tom Waits besungen – einiges zu bieten: 930 Meter lang und mit schier unendlich vielen Etablissements und Cafés besiedelt, lässt sich die Reeperbahn auch wunderbar im Zuge einer Stadtführung erkunden.

Fußballfans können sich im nahegelegenen Millerntor-Stadion ein Spiel anschauen und sich danach im FC Sankt Pauli Fanshop mit Mitbringseln eindecken. Theater-Liebhaber hingegen werden im Pulverfass Cabaret fündig. Hier stehen regelmäßig alternative Vorführungen auf dem Spielplan, die ein internationales Publikum anziehen. Auch das St.-Pauli-Theater, das Schmidt Theater, das Schmidts Tivoli sowie das Operettenhaus bieten ein pralles und buntes Programm aus Musicals, Kabarett und mehr, das es so bestimmt nur auf der Reeperbahn gibt. Spielpläne der Vergnügungsmeile gibt es bei mehreren Anbietern im Internet.

Verbotsschild auf der Hamburger Reeperbahn.
Auf der Hamburger Reeperbahn gelten andere – verschärfte – Gesetze. © dpa

Reeperbahn-Erlebnisse für Touristen und Fans

Im Winter lockt die Vergnügungsmeile mit dem weniger besinnlichen, dafür aber einzigartigen Weihnachtsmarkt Santa Pauli. Erotische Shows, Toys und das typische Reeperbahn-Feeling in Kombination mit Glühwein und buntem Dekor erwarten die Gäste hier. Ein besonderes Highlight im Jahr wäre auch die von Barbara Schöneberger moderierte ESC-Übertragung und der Live-Einstieg am Spielbudenplatz gewesen.

Leider wurde der ESC jedoch aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt. Bei der Grand Prix Party in Sankt Pauli können die Zuschauer europäischer Popmusik lauschen. Und wer sich danach so richtig auspowern möchte, findet in der kultigen Box-Bar Zur Ritze neben viel Musik auch einige Boxsäcke und ehrgeizige Kampfsportler vor. Doch die Reeperbahn kann auch seriös: am 1. Mai 2020 eröffnet im Hamburger Ding Hamburgs größte eSports-Arena. Dort können Sie ebenfalls Seminarräume oder Eventlocations buchen, falls Sie einmal eine Privatparty auf der Reeperbahn feiern möchten..

Reeperbahn und Corona

Auch eine Kultstätte wie die Reeperbahn kann sich dem aktuellen Lockdown nicht entziehen. Die meisten auf ihr beheimateten Attraktionen, unter anderem die Kultkneipe „Die Ritze“, oder der Club „Mojo“ sind aktuell geschlossen. Abgelöst wurden sie übergangsweise vom bekannten „Gurgeltest-Zentrum“ neben den tanzenden Türmen, und dem überregional aus einer Dokumentation bekannten „Pennymarkt auf der Reeperbahn“.

Letzterer wurde erst letztes Jahr aus- und umgebaut, und kommt nun in einem eindeutig-zweideutig Neon-beleuchteten Look daher. Sogar Kiez-Ikone Olivia Jones war bei der Neueröffnung zu Gast.

Reeperbahn im Festival-Fieber: Events im Jahr

Besonders das im September stattfindende Reeperbahn-Festival zieht alljährlich zahlreiche Schaulustige auf die Vergnügungsmeile in Sankt Pauli. Mit einem täglichen Besuchervolumen von bis zu 25.000 Gästen bietet das Event vielseitige Konzerte, Shows und mehrere Bühnen mit verschiedenen Acts. Einen Vorgeschmack gibt’s immer auf der Instagram-Seite der Veranstalter.

Alternativ können sich Fans heimischer Volksmusik beim Schlagermove am Spielbudenplatz oder im Safari Bierdorf austoben. Wer gerne schnell unterwegs ist, kommt an den Hamburg Harley Days voll auf seine Kosten. Motorradfans aus aller Welt kommen an diesen Tagen auf der Reeperbahn zusammen, um ein Biker-Wochenende der Superlative zu feiern.

Die Coronavirus-Krise trifft die Hamburger Reeperbahn und die Kiez-Clubs hart – Besucher und somit wichtige Einnahmen bleiben aus. Die Stadt Hamburg hilft als Retter in der Not finanziell aus.

Auch interessant

Kommentare